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Reisebericht Westküste USA

1. Tag: Berlin – London – Los Angeles

Endlich war es soweit. Nach 8 Jahren (davon etwa ein dreiviertel Jahr Planung) sollte unser Flieger 7.40Uhr in Berlin-Tegel via London nach L.A. starten. Wir hatten für 2.00Uhr einen Bekannten bestellt, der uns an den Flughafen bringen sollte. Für die Strecke braucht man etwa 2 Stunden, so dass wir auch für etwaige Eventualitäten gerüstet waren. Wir waren auch kaum auf der A9 Richtung Berlin, als bei Halle ein Stau war. Den registrierten wir noch gut gelaunt, wir hatten ja Zeit, und lt. Verkehrsfunk sollte es sich nur um kurzzeitige Sperrungen wg. Brückenbauarbeiten handeln. Als es aber 4.00Uhr war und wir nach 1,5 Stunden gerade einmal 300 Meter weit gekommen waren, sah man uns gelinde gesagt schon etwas mehr als beunruhigt.

Unter Missachtung mehrerer Verkehrsregeln drängelten wir uns bis zur nächsten Abfahrt durch, verließen die A9 und fuhren 2 oder 3 Auffahrten später wieder drauf. Da wir jetzt so ziemlich die einzigen waren hieß es mit Tempo 170 „freie Fahrt“, bis uns eine hektisch rot blinkende Anzeige im Armaturenbrett aufforderte, das Auto anzuhalten. Ich sah mich in Gedanken schon den ADAC anrufen, als bei Tempo 130 die rote Lampe erlosch und auch bis zur Ankunft dunkel blieb.

Gegen 5.45Uhr waren wir dann in Tegel und unser Adrenalinspiegel am sinken, jedoch nicht für lange. Denn kaum kamen wir zum Check-in, als uns BA eröffnete, dass unser Flieger am Vorabend Verspätung hatte, deshalb nach Schönefeld umgeleitet wurde und etwa 90 Minuten später fliegt, was für uns bedeutete, dass wir den Anschlussflug nach L.A. leider nicht mehr schaffen würden.

Also guter Hoffnung nix wie hin zum BA-Schalter, der 6.10Uhr (eigenartige Zeit) öffnen sollte. Die nette BA-Angestellte versuchte daraufhin 30 Minuten einen Anschlussflug von London nach LA, später dann schon von irgendwo in Europa nach irgendwo in Kalifornien zu organisieren – ohne Erfolg. Schließlich sollten wir erstmal nach London fliegen, wo sich BA weiter um uns kümmern sollte. Wir wurden auf die Warteliste für den nächsten Flug (knapp 2 Stunden später als geplant) gesetzt und uns wurde gesagt, dass es ganz positiv aussehen würde. Meine Pauschalurlaub gewohnte Kusine war ob dieser Aussage und der Ungewissheit nervlich schon etwas angeschlagen, auch ich hatte so etwas noch nicht erlebt, war aber durch das Forum informiert, was dann normalerweise passiert und blieb erstmal gelassen.

Am Check-in, der m.E. nach nicht so gründlich war wie vor 8 Jahren in Leipzig, trafen wir dann noch eine 6er-Gruppe mit dem gleichen Schicksal. Unsere Maschine startete kurz nach 9 und als wir dann in London eintrafen, hob unsere geplante Maschine gerade nach L.A. ab. Also zum Connection-Flight-Center, wo wir registrierten, dass gerade viele Leute auf Anschlussflüge warteten und nach der obligatorischen Durchleuchtung dann zum BA-Schalter (wieder anstehen). Nach einigen Telefonaten bekamen wir den nächsten Flug (der allerdings nunmehr auch schon in 40 Minuten starten sollte) und das sogar in der Business-Class (der Unterschied wurde uns allerdings erst so richtig beim Rückflug bewusst). Auch die andere Gruppe trafen wir im Flugzeug, allerdings in der Economy-Class.
Die Maschine hob pünktlich kurz vor 12 ab und nach einem ruhigen Flug kamen wir ca. 14.30Uhr Ortszeit in L.A. an.

Zum Flug wäre noch zu sagen, dass es wenig zu trinken gab (einmal kurz nach Start und einmal kurz vor der Landung, aber zwischendurch war von der Crew nicht viel zu sehen), als Filme liefen u.a. Sahara und Harry Potter III, aber wir hatten der Aufregungen auch erstmal genug.

Die Einreise selber war erstaunlich schnell erledigt, und kaum aus dem Flughafen raus, kam auch schon der Shuttle-Bus von Dollar. Dort hieß es dann wieder 70 Minuten warten bis wir endlich dran waren. Unser gebuchter Van sollte ein Dodge Caravan sein, ein angebotenes Upgrade für 10$/Tag lehnten wir erstmal ab. Nach Vergleich mit dem dann zu bekommenden Dodge Grand Caravan und dem Angebot für 5$/Tag haben wir angenommen und das war gut so. Ich glaube mit der kleinen Variante hätten wir zu sechst mit Gepäck etwas Probleme bekommen. Der Wagen hatte reichlich 2000 Meilen drauf und als wir einige Tage später in bis dahin nicht entdeckten Stauräumen noch Restproviant unserer Vormieter fanden, machten wir uns unseren Reim auf die Gründlichkeit der Säuberung bei Fahrzeugrückgabe. Bei Dollar habe ich dann noch über eine andere deutsche Familie neben uns den Kopf geschüttelt, die 3x ihr Auto tauschte, immer nachdem die Kinder (!) probegesessen hatten. Als wir dann losfuhren (in Eile um nicht als Deutsche enttarnt zu werden) hatten sie den gleichen Typ wie wir. Ob das dann endgültig war, kann ich leider nicht sagen.

Unser vorgebuchtes Motel (Motel 6/LAX für 63$/Nacht) war nur etwa 5 Minuten entfernt und als wir etwas verschnauft hatten, erkundeten wir noch die nähere Umgebung zwecks Abendessen und Getränkeversorgung. Wir entschieden uns für ein Essen bei Denny’s, welches mein Cousin spendierte, da ich uns alle, sogar in der Business-Class, nach all den Problemen mit nur einer Stunde Verspätung nach L.A. gebracht hatte (es geschah zwar ohne großes Zutun meinerseits, aber wie sich herausstellte war ich Anfangs der Einzige von uns, der sich englisch verständigen konnte und habe deshalb z.B. bei BA in London alles gemanagt). Dann noch bei 1-2 Bierchen den nächsten Tag besprechen und Tag eins unserer Reise war, aufregender als wir alle wollten, zu Ende.

2. Tag: Los Angeles – Beverly Hills – Venice Beach

Nach etwa 10 Stunden Schlaf haben wir uns dann gg. 10..00Uhr auf den Weg Richtung Beverly Hills gemacht. Also von der 101 runter auf den Santa Monica Blvd. Quer durch Beverly Hills, wegen einiger Baustellen zur Abwechslung etwas verfahren, aber wir hatten ja Zeit und wollten hier eh nur schauen. Schließlich fanden wir dann doch noch den Weg zum Hollywood Blvd.
Dort angekommen erinnerte ich mich noch gut an eine nahegelegene Parkmöglichkeit, welche wir vor 8 Jahren nutzten und siehe da – den Parkplatz gab’s immer noch. Und nicht nur den, auch den Second Hand-CD Shop gleich um die Ecke vom Wax Museum, diverse Läden in denen man Masken u.ä. kaufen konnte und und und …

Los Angeles

Los Angeles ©iStockphoto/Sean Pavone

Schlagartig waren die Erinnerungen da. Also etwas geschlendert und geschaut (im Wax Museum hat sich in den letzten Jahren einiges verändert, nicht nur der Preis), Mittag bei McDonalds (warum gibt’s in D eigentlich kein Refill?), Chinese Theater, das obligatorische Hollywood-Foto, na ja das Übliche halt. So gegen 15.00Uhr sind wir dann nach Venice Beach aufgebrochen, nur erstmal so zum Schauen, denn am letzten Tag war das noch mal geplant zwecks „letzte Dollar verkloppen“.

Dort kamen wir dann auch so spät an, dass wir keinen Parkplatz in unmittelbarer Strandnähe mehr bekamen, aber 100 Meter weg war auch kein Problem und wir mussten statt 12 nur noch 7 Dollar bezahlen.
Bis 6 Uhr sind wir dann noch geschlendert, zum Leidwesen der Frauen war das Fitness-Studio im Freien nicht mehr besetzt, kurz in den Pazifik gesprungen (zumindest einige von uns) noch bei einem Stück Pizza den Basketballern zugesehen und dann wieder zurück ins Motel, Zwischenstopp im Supermarkt um etwas Bier, Kekse u.ä. zu holen und nach dem „Gute Nacht-Bier“ gings dann auch schlafen.
In der Nacht um 3Uhr klingelte unser Telefon und die Rezeption meinte, dass unser Dessert da wäre. Da wir aber nichts bestellt hatten und das nicht mal mit unseren Träumen zusammenpasste, waren wir aufmerksam geworden und es stellte sich schließlich heraus, dass das Zimmer uns gegenüber den Nachtisch geordert hatte. Typischer Fall von verwählt.

3. Tag: Los Angeles – Joshua Tree – Yucca Valley – Twentynine Palms

Heute sollte unsere Rundreise dann so richtig beginnen. Auf ging’s Richtung Osten zum Joshua Tree NP. Geplant war auf der 10 bis zum Südeingang des Parks, dann durch diesen und in Twentynine Palms zu übernachten. Wir hatten nur mal kurz stockenden Verkehr als wir auf die 10 auffuhren ansonsten lief’s sehr flüssig und wie erwartet entspannt.

Mittag gab’s in Indio im Tropical Paradise. Typisch amerikanische Küche mit Burgern, Sandwiches in verschiedenen Variationen usw., für etwa 60 Dollar für 6 Leute ein super Preis-/Leistungsverhältnis.
Etwa 13.00Uhr waren wir am Eingang des NP’s, wo es auch gleich anfing zu regnen. Nach etwa 3 Meilen kam uns ein Ranger entgegen, der uns eröffnete, dass wegen einer Flashflood die Straße durch den Park ab Visitor Center gesperrt sei. Na Klasse und das beim ersten NP, wir also wenigstens zum Visitor Center, aber ein unterwegs wegen plötzlich überfluteter Straße steckengebliebener Wagen ließ uns gleich umkehren, da jetzt auch schon die Rinnsale rechts und links der Straße größer wurden.

Also den Weg auf der 10 zurück (kaum auf der 10 hörte der Regen auf) über Yucca Valley (ein erneuter Wolkenbruch), wo wir tankten, nach Twentynine Palms. Der Umweg kostete uns etwa 2 Stunden und zu allem Überfluß war auch noch das geplante Motel 6 ausgebucht. Daher quartierten wir uns im El Rancho Dolores ein, einer Art Bungalow-Anlage, welche um einen Pool angelegt war. Sehr nett und sehr sauber, aber da unsere Badbeleuchtung nur glühte aber nicht „brannte“ und die Toilette auf sehr wackligen Füßen stand, schnitt diese Anlage bei 65 Dollar deutlich schlechter als Motel 6 in L.A. ab.
Wenigstens hatten wir noch genug Zeit den verbleibenden Teil des Joshua Tree NP’s in Augenschein zu nehmen, also z.B. Skull Rock, Jumbo Rocks und Keys View – übrigens jetzt bei bestem Sonnenschein. Es war allerdings nicht zu übersehen, dass vor kurzem hier jede Menge Wasser heruntergekommen sein muß, die Straßenränder waren z.T. weggebrochen und stellenweise war auch der Dreck noch nicht ganz von der Straße geräumt. Auf Ocotillo Patch und den Cholla Cactus Garden z.B. mussten wir ja leider verzichten und waren so gegen 7 wieder in Twentynine Palms, wo es noch zu Burger King ging und der Tag mit einem Bier am Pool ausklang.

4. Tag: Bristol Lake – Grand Canyon Caves – Williams

Auch heute machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wir wollten eigentlich auf der 62 über Parker und Lake Havasu auf die 40 Richtung Grand Canyon. Allerdings war die 62 20 Meilen hinter Twentynine Palms wegen Flashflood gesperrt, so dass wir über Amboy und Essex auf die 40 fuhren. Die Strecke führt u.a. am Bristol Lake, einem Salzsee vorbei, welcher „bewirtschaftet“ wird, ansonsten ist die Strecke landschaftlich eher eintönig, aber auch hier wird einem die schier unendliche Weite des Landes sehr bewusst.

Am Straßenrand waren noch teilweise die Reste der letzten Überflutungen zu sehen, man hatte das Geröll einfach beiseite geschoben. Von der 40 sind wir dann in Kingman auf die alte Route 66 abgefahren um, da wir noch genug Zeit hatten, bei den Grand Canyon Caves vorbeizuschauen, wo wir auch zu Mittag aßen (vom Buffett abgesehen eher Imbissbuden-Angebot).

Die Führung selber kostete um die 12 $/Person, war etwa 40 Minuten lang und an sich recht interessant. Leider haben wir erst hinterher entdeckt, daß es für alles eine deutsche Übersetzung gab. Ich würde sagen, wer einmal dort unterwegs ist und sonst keine Höhle im Programm hat, unbedingt einen Abstecher machen. Weiter ging’s nach Seligman und dem obligatorischen Besuch bei Degadillos. Etwas schlendern, Souvenirs kaufen, einen Kaffee trinken und dann weiter nach Williams.

Dort Übernachtung im Motel 6 für 54$/Nacht, übrigens bekamen wir anscheinend die letzten Zimmer, denn einem nach uns kommenden Deutschen und seiner Tochter wurden nur noch Suiten angeboten.
Abends waren wir noch etwas in der Stadt bummeln, als gerade ein Shoot-out aufgeführt wurde, Abendessen gab’s in der Pizza Factory – die beste Pizza, die ich je hatte (aber kleiner Tip: 1 Pizza reicht locker für 2 Leute).

Zurück im Motel noch ein Bier und dann in’s Bett. Von einem Zug haben wir übrigens nichts bemerkt, wir waren im ersten Motel 6, von Westen kommend auf der rechten Seite.

5. Tag: Grand Canyon – Grand Canyon Village

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen eines mir noch sehr vertrauten Grand Canyon. Nachdem wir gg. 9.00 Uhr aufbrachen waren wir so etwa um 11.00Uhr am Mather Point, um danach in’s GC Village weiter zu fahren.

Auch da kamen wieder Erinnerungen an meinen ersten Besuch vor 8 Jahren hoch, ich musste aber feststellen, dass wir damals irgendwie weniger gesehen haben, obwohl wir länger im Park waren. Bei den Shuttle-Bussen war etwa eine dreiviertel Stunde anstehen angesagt, erster Stop war am Trailview Overlook, von wo aus schon eine größere Gewitterwolke drohend zu sehen war. Weiter ging’s zum Hopi Point und danach zum Pima Point, wo sich die Wolke schon mit Donnergrollen bemerkbar machte. Wir waren kaum im Bus, als es auch schon anfing zu regnen, weshalb wir am Endpunkt Hermits Rest auch gar nicht ausstiegen. Auf der Tour zurück wurden dann auch keine Leute mehr mitgenommen, da der Bus proppevoll war. Wieder zurück im Village hatte es aufgehört zu regnen und wir kamen gerade richtig zur Abfahrt der alten Grand Canyon-Dampflok.

Am East-Rim haben wir bis auf Navajo Point alle Viewpoints mitgenommen, wobei ich dann schon Bedenken wegen der Zeit hatte, wir hatten ja nichts vorgebucht und wollten noch nach Page. Aufgrund diverser Straßen-Baustellen kamen wir dort auch erst gegen 19.15Uhr an, bekamen aber noch problemlos Zimmer im Motel 6 für 62$/Nacht.

6. Tag: Glen Canyon Damm – Lower Canyon – Antelope Canyon – Monument Valley

Auf den heutigen Tag war ich besonders gespannt, sollte es doch in den Antelope Canyon gehen, von dem ich schon so viel gelesen hatte. Gegen 10.00Uhr kamen wir dann am Lower Canyon an, aber – „Closed due Flashflood“. Enttäuscht wollten wir gerade wieder wegfahren, als eine Indianerin im Jeep angebraust kam und uns zu verstehen gab, dass man gerade beim Aufräumen sei und der Canyon ab Mittag zu besichtigen wäre.

Also fuhren wir zum Glen Canyon Damm, der eigentlich nicht auf dem Programm stand und schauten uns diesen, sowie dessen Umgebung etwas genauer an. Ich hatte noch Erinnerungen an den Hoover Damm und war daher nicht sonderlich überwältigt. Vom ganzen Drumherum würde ich inzwischen jedoch diesen dem Hoover vorziehen. Hätten wir gewusst, was uns am Hoover Damm erwartet, hätten wir uns wahrscheinlich noch mehr Zeit genommen, aber dazu später. Es war zwar nicht kühl, nieselte aber immer mal wieder, so daß wir schon Bedenken wegen dem Antelope Canyon hatten.

Gegen 12.30Uhr waren wir dann wieder am Antelope Canyon, wo das Tor allerdings immer noch verschlossen war, aber unser Timing stimmte, denn mit uns kam die Indianerin vom Vormittag und entfernte die Kette vom Tor. Mit uns kamen noch eine französische Familie und eine Gruppe Italiener an. Die Italiener fuhren jedoch wieder, da sie nicht die 6,-$ Gebühr, welche sie schon am Upper zahlen mussten noch einmal am Lower löhnen wollten.

Leider war der Canyon nur bis zum Arch begehbar ! Wir mussten dennoch die vollen 12,50$ plus die erwähnten 6,00$ pro Person zahlen. Hätten wir’s nicht getan wäre uns eines der schönsten Naturwunder unserer Reise entgangen. Ein etwa 14-jähriges Navajo-Mädel führte uns durch den Canyon bis zum Arch – und ließ uns dann allein. Da es immer noch etwas nieselte und wir natürlich die Gedenktafel am Eingang für die 1997 ums Leben gekommenen Touristen gesehen hatten, war eineigen doch etwas mulmig. Aber ich hatte ja gelesen, daß die Sicherheitsvorkehrungen seitdem extrem verbessert wurden und machte mir keine weiteren Gedanken.

Es nieselte zwar noch etwas, aber die Eindrücke im Canyon waren dennoch einfach unglaublich. Selbst bei trübem Wetter waren hinter jeder Biegung die Eindrücke anders, man kann sich das alles eigentlich gar nicht vorstellen. Vor allem ahnt man gar nicht, was einen erwartet, wenn man von dem Navajo-Mädchen zum Canyon-Einstieg geführt wird. Neugierig versuchte ich noch ein Stück über den Arch hinaus den Canyon zu erkunden, da ich aber von allen allein gelassen wurde (man erinnere sich an die Tafel – und wir sollten ja nicht weiter gehen) und nach wenigen Metern der Schlamm ein Weiterkommen unmöglich machte, mußte ich mich auf den begehbaren Teil beschränken.

Auch wenn wir total überwältigt waren, fuhren wir, auch wegen des immer noch trüben Wetters, nach einer reichlichen Stunde weiter in Richtung Monument Valley. In Kayenta stärkten wir uns erstmal bei McD (es war inzwischen wieder sehr sonnig), dann machten wir uns auf der Suche nach dem Visitor Center im MV, da wir die Schleife durchs Valley fahren wollten. Aber möglicherweise haben wir die falsche Strecke (wir fuhren auf der 163) gewählt, denn ein Visitor Center bzw. einen Hinweis darauf haben wir nirgends entdecken können (oder wir haben’s schlichtweg übersehen). Dadurch waren wir natürlich schneller als geplant durch, so dass wir noch eine Abstecher zum Goosenecks machen konnten.

Übernachtet haben wir im Super 8 in Blanding für 63,-$. War einen Tick luxuriöser als Motel 6, aber trotz Angabe im Super 8-Führer war kein Breakfast inklusive. Ansonsten war in Blanding nix weiter los, ein nahe gelegenes Restaurant hatte schon zu (war so gg. 21.00Uhr), nur der Supermarkt hatte noch auf. Also noch ein paar Bier geholt und den warmen Sommerabend genossen.

7. Tag: Moab – Deadhorse Point – Canyonlands

Wie immer brachen wir gegen 10.00Uhr auf und ließen es erstmal gemächlich im Edge of the Cedars Museum in Blanding angehen. Dabei erinnerte ich mich, 1997 auch schon hier gewesen zu sein. Bei 2,00$ pro Person konnte man sich viele Fundstücke der Anasazi-Kultur ansehen, sowie eine Pueblo-Ruine, welche gerade restauriert wurde, in Augenschein nehmen. Für den Preis absolut empfehlenswert, sollte man in der Nähe sein. Ein größerer Umweg lohnt sich m.E. aber nicht. Wir hatten heute nur einen kurzen Weg bis Moab waren aber wegen Baustellen dennoch erst gegen 13.30Uhr da.

Bei der Motelsuche gefiel uns das Motel 6 äußerlich nicht so, das benachbarte Super 8 war uns mit 80,00$ zu teuer, so dass wir es schräg gegenüber im Riverside Inn versuchten, wo wir uns dann auch für 62,00$ incl Continental Breakfast für 2 Nächte einquartierten. Absolut empfehlensert, das bisher beste Preis-/Leistungsverhältnis. Noch komfortabler als Super 8 mit Pool, Jacuzzi, 24H free Tea and Coffee, Cooler im Zimmer (der sogar das Bier gefrieren liess), also absolut empfehlenswert.

Gegen 15.00Uhr sind wir dann zum Deadhorse Point gestartet um anschließend Islands in the Sky in den Canyonlands zu besuchen. Um es kurz zu machen, ich dachte ich hätte schon die spektakulärsten Parks 1997 gesehen, aber die Aussichten dort waren schlicht atemberaubend. Dagegen kann man m.E. sogar den Grand Canyon vergessen, zumal man nicht mit solchen Besuchermassen wie dort zu kämpfen hat. Am Abend suchten wir uns Buck’s Grill Restaurant aus. Ein recht ordentliches Angebot mit landestypischer und mexikanischer Küche, auch moderate Preise (natürlich) aufmerksames und freundliches Personal, das einzige was mich störte war, dass automatisch 17% Tip auf die Rechnung geschlagen wurden. Uns klärte aber am nächsten Tag am Pool ein amerikanisches Ehepaar auf, dass das ab 6 Personen so üblich ist, wir haben aber später diese Erfahrung nicht mehr gemacht.

8. Tag: Arches NP

Nach dem Continental Breakfast gings erstmal in den Supermarkt, um für’s Picknick einzukaufen, danach gings zum Arches NP. Erster Halt war am Park Avenue Viewpoint, wo wir uns trennten. Mein Cousin fuhr mit seiner Frau weiter, während wir uns auf die Wanderung zu den Courthouse Towers machten. Dort trafen wir uns wieder und fuhren zur Windows Section, die aber total überlaufen war, so dass wir nicht einmal einen Parkplatz bekamen und gleich zum Delicate Arch weiterfuhren.

Nachdem ich 1997 aus Zeitgründen die Wanderung ausfallen lassen musste, führte uns unser Weg diesmal zu diesem von unzähligen Fotos bekannten Felsbogen. Gottseidank hatten wir etwa 25° und meist keine Sonne, denn wie gesagt sind wir keine Wanderfreunde in dem Sinne und so war es doch etwas anstrengend für uns. Aber die Mühe lohnt sich allemal. Nachdem wir etwa 20 Minuten die Gegend um den Delicate Arch genossen hatten, mahnte uns eine drohend näher kommende Gewitterwolke zum Aufbruch zurück. Wieder am Parkplatz versuchten wir unser Glück noch einmal bei The Windows, fanden auch einen Parkplatz und picknickten erstmal in aller Ruhe. Danach unternahmen wir noch eine Wanderung im Devils Garden bis zum Landscape Arch und fuhren dann wieder zurück. Wir wollten noch etwas am Pool relaxen und Abends noch mal etwas nach Souvenirs schauen. Gegessen haben wir bei Wendy’s und beim bummeln habe ich sogar „unsere“ Kneipe von 1997 „Woodys Taverne“ wieder entdeckt, drin waren wir jedoch diesmal nicht.

9. Tag: The Needles – Canyonlands NP – Cortez

Nach einem leckeren Continental Breakfast und einem Picknick-Einkauf im Supermarkt ging’s bei beginnendem Nieselregen in Richtung The Needles im Canyonlands NP. Als wir von der 191 Richtung Needles abbogen wurde der Regen stärker und nach ca. 5 Meilen zum Wolkenbruch, so dass wir schließlich wieder kehrt machten, denn es sah nicht nach einem Ende aus. Wieder auf der 191 hörte auch der Regen auf, aber in Monticello traf uns ein erneuter Wolkenbruch, der so stark war, dass wir kurzzeitig anhalten mussten. Hinter Blanding in Richtung Hovenweep NM klarte es dann auf und als wir dort waren hatten wir wieder das schönste Wetter. Wir bekamen vom Ranger eine deutsche Übersetzung der Ruinen und machten uns auf den Weg. Ist natürlich toll, wenn man nicht nur sinngemäß versteht um was es geht, sondern eine detaillierte deutsche Erklärung hat. Obwohl es recht windig war, war es durch die Sonne angenehm.

Nachdem wir in knapp 2 Stunden den kleinen Canyon angeschaut hatten war wieder Zeit für ein Picknick. Wen solche Ruinen interessieren, für den ist Hovenweep auf dem Weg nach Mesa Verde (oder von dort) allemal ein lohnenswerter Abstecher.

Danach ging’s nach Cortez, wo wir uns für 2 Nächte ins Sand Canyon Inn einquartierten für 54,00$/Nacht. Ein einfaches, aber sauberes Motel, aber wer dort absteigt sollte sich Zimmer geben lassen, die nicht unmittelbar an der Straße liegen, denn etwa 50m weiter ist eine große Kreuzung und gegenüber eine Tankstelle und das Ganze an der Hauptstrasse, so dass es doch etwas laut in der Nacht wurde. Essen waren wir bei KFC und sahen danach schon wieder die ersten Unwetterwolken aufziehen.

10. Tag: Mesa Verde

Nach dem obligatorischen Picknick-Einkauf hatten wir den restlichen Tag für Mesa Verde eingeplant. Nach einer bereits atemberaubenden Anfahrt hielten wir zuerst am Far View Visitor Center, fuhren aber gleich weiter zur Chapin Mesa und zum Spruce Tree House, da das Visitor Center total überlaufen war.

Am Spruce Tree House sahen wir uns das Museum an und wanderten bei erträglichen Temperaturen bis zu diesem Gebäude. Anschließend fuhren wir die Cliff Palace Loop ab, jedoch ohne zu wandern (wir schauten uns Balcony House nur vom Viewpoint an, da wir die Karten für die Tour aufgrund der Menschenschlange am Visitor Center nicht geholt hatten). Auf der Mesa Top Loop nahmen wir uns dann im Schatten der Bäume ein Picknick, um nach dem Halt an einigen Viewpoints noch den Weg zu Wetherhill Mesa einzuschlagen. Die Fahrt war bald noch spektakulärer als die in den Park, auch wenn man dort viele Spuren vergangener Waldbrände sehen konnte. Dort angekommen wunderten wir uns erstmal, da wir fast die Einzigen waren und machten uns auf den Weg zum Step House. Wieder zurück sahen wir gerade die Bahn zum Long House Trail wegfahren. Während wir noch überlegten, ob wir auf die nächste warten sollten, wurde der Step House Trail gesperrt – es waren wieder Unwetterwolken im Anmarsch. Also machten wir uns auf den Rückweg und stellten fest, dass auch die Straße nach Wetherill Mesa inzwischen gesperrt war. Als wir auf dem Rückweg noch am Walmart hielten, um die Kamerachips meiner Cousine auf CD zu brennen, ging inzwischen draußen wieder ein Wolkenbruch nieder.

Heute hatten wir ein kurzes Gespräch auf der Straße mit einer Einheimischen, die wissen wollte, ob es zur Zeit in D eher gut oder schlecht aussieht. Auf unsere Antwort, dass die Mehrzahl der Deutschen momentan eher skeptisch eingestellt sind konterte sie mit den Worten „Ihr seid aus Ostdeutschland? Schon die Tatsache, dass ihr hier seid sagt aus, dass es in Deutschland gut sein muss.“ Womit sie ja auch recht hat, aber eben nur oberflächlich. Leider kam es zu keinem weiteren Gespräch, da ihr Bus kam und wir nicht weiter ins Detail gehen konnten.
Essen waren wir heute bei Subways und ich fand noch eine Rechnung in unserem Zimmer, wonach zwei Wochen vor uns eine Einzelperson für 25,00$ übernachtet hat, allerdings in der Woche. Als ich den Manager damit konfrontierte, da er mir einen Grundpreis von 39,00$ in der Woche genannt hatte, erklärte er mir eine Sondervereinbarung mit einer Firma. Ich wurde trotzdem den Verdacht nicht ganz los, dass man als ausländischer Tourist möglicherweise mehr bezahlt als ein Einheimischer.

11. Tag: Natural Bridges – Capitol Reef – Torrey

Nach Tanken und Einkaufen ging es gg. 9.30Uhr über Aneth und Montezuma Creek nach Bluff und weiter Richtung Natural Bridges. Dabei überquerten wir den Moki Dugway, was sich die Frauen im Auto später lieber auf Video als in Natur ansehen wollten. Auch dieser kam mir wieder ins Gedächtnis, da wir ihn auch 1997 schon befahren haben. Obwohl eigentlich verboten, kamen uns auch 2 Womo’s entgegen, also scheint es auch für die kein Problem zu sein.

Im Natural Bridges haben wir nur die Viewpoints abgefahren ohne groß zu wandern (eigentlich haben wir sie nur mitgenommen, weil sie auf dem Weg lagen) und sind auf der 95 weiter über Hanksville Richtung Capitol Reef. Unterwegs machten wir unser Picknick auf einem idyllischen Rastplatz inmitten eines Talkessels. Im Capitol Reef angekommen war die Scenic Route „Closed due Flashflood“.

Also haben wir uns so weit es ging noch etwas die Zeit vertrieben. Dabei haben wir festgestellt, daß sich die Tiere dort schon sehr an die Menschen gewöhnt haben müssen. Nicht einmal das plötzliche Auftauchen einer Frauen-Reisegruppe von Suntrek, welche wie eine Kreuzung aus Heuschrecken und Enten (ich denke ihr wißt was ich meine) über das kleine Museum neben dem Zeltplatz herfielen hat ein Reh und einen Hasen aus der Ruhe gebracht.

Schließlich machten wir uns in Torrey nach einer Übernachtung auf die Suche. Fündig sind wir im Days Inn geworden für 57$ incl. Continental Breakfast. Nebenan befand sich Subway, das Days Inn selber hatte eigentlich das gleiche Niveau wie das Super 8 in Blanding. Diese Kette hatte auch gegenüber dem Days Inn in Torrey ein Haus, aber beide gehören ja irgendwie zusammen.

12. Tag: Bryce Canyon – Zion – Hurricane

Gegen 9.30Uhr Aufbruch, diesmal ohne Einkauf, denn einen richtigen Supermarkt haben wir in Torrey nicht gesehen und auf dem Weg zum Bryce die Gelegenheit zweimal nicht genutzt. Ankunft im Bryce war gegen Mittag und nachdem wir uns im Visitor Center erkundigt hatten, welche Trails gesperrt sind (unter anderem war auch der von uns geplante Navajo Loop Trail darunter) war unser erster Stopp am Farview Point. Nach 5 Minuten begann es jedoch zu regnen, weswegen wir weiter zur Natural Bridge fuhren. Der Regen wurde jedoch stärker und dann schließlich zum kleinen Wolkenbruch, so dass wir gleich bis zum Rainbow Point durchfuhren. Der Regen hatte mitllerweile aufgehört und wir wanderten auf dem Bristlecone Loop, der ja nicht so lang ist, da immer noch Unwetterwolken um uns herum lauerten.

Auf dem Rückweg hielten wir noch am Aqua Canyon um am Bryce Point ca. 20 Minuten auf einen freien Parkplatz zu warten. Von dort sind wir dann zu Fuß am Canyon entlang zum Sunset Point. Zum Glück wurden wir von weiteren Regengüssen verschont und die herauskommende Sonne zauberte wunderbare Farbenspiele in die Felsformationen des Bryce Canyon. Gegen 16.00Uhr brachen wir dann Richtung Zion auf. Die Stimmung im Auto war etwas gereizt (die „Kinder“ konnten keine Steine mehr sehen, die Frauen wollten im Restaurant im Bryce Bratwurst mit Sauerkraut essen, was wir Männer ablehnten) zum Glück wurde die Landschaft am Zion wieder interessanter und spätestens im Tunnel und der folgenden Abfahrt waren alle schier aus dem Häuschen. Wir hatten uns entschieden bis Hurricane zu fahren und übernachteten im Motel 6 für 49$. Hier fiel mir übrigens auf, dass die Mehrzahl der Manager der Motels, in denen wir in diesem Gebiet übernachteten indischer Abstammung sind, das nur so am Rande. Abendessen wieder bei Wendy’s, danach in der warmen Abendluft noch ein Bier am Pool, die drohenden Unwetterwolken wieder mal ignorierend.

13. Tag: Zion NP – Las Vegas

Bevor es heute nach Las Vegas ging, stand noch der Zion NP auf dem Programm. Wir starteten gg. 9.00Uhr und saßen etwa 40 Minuten später bei bewölktem Himmel und etwa 20° im Shuttle-Bus. Erster Stop war bei den Emerald Pools, wo allerdings nur der Weg nach der Brücke rechts ab frei war. Man konnte recht gut sehen, dass der Virgin River vor nicht allzulanger Zeit bedeutend mehr Wasser geführt und allerhand Zerstörung an den Ufern hinterlassen hatte. Auch war er sehr sehr schmutzig und lud nicht gerade dazu ein, den Füßen evtl. etwas Abkühlung zu verschaffen.

Danach folgte eine kleine Wanderung zum Weeping Rock. Wir genossen die klare saubere Luft dort und die Sonne begann sich ihren Weg durch die Wolken zu bahnen. Am vorletzten Haltepunkt der Scenic Route war Schluß, da der Rest gerade erst wieder instandgesetzt werden musste. Zu einer Wanderung zum Temple of Sinavawa hatte aber keiner mehr Lust, alle waren gespannt auf Vegas und hatten erstmal genug Natur gesehen. Also hielten wir am South Campground noch ein Picknick ab und starteten dann Richtung Vegas. An der Virgin Tradingpost hielten wir der Frauen wegen noch für etwa eine halbe Stunde (ohne etwas zu kaufen, nur zum Schauen) und dann ging’s auf der I15 Richtung Süden, teilweise durch gewaltige Felsmassive rechts und links der Interstate.

Gegen 15.00Uhr hatten wir dann Vegas erreicht und standen schon auf der Interstate im Stau. Also runter und durch Vegas bis zum Strip, um schon einmal am Tag einen kleinen Einblick zu erhaschen. An unserem Hotel Excalibur angekommen, wurde uns für einen Aufpreis von 10$ ein Upgrade unserer vorgebuchten Zimmer mit Blick auf den Strip angeboten und so bekamen wir im Tower I Zimmer im 26.Stock mit Blick auf die Kreuzung Tropicana/Strip.

Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten, wollten wir eigentlich nur unser Hotel etwas erkunden, sind dann aber über das Luxor im Mandalay Bay gelandet, wo wir uns das Shark Reef ansahen. Sehr schön gestaltet (wie ja fast alles in Vegas), aber preismäßig nicht ganz ohne. Da jedoch gerade ein Geburtstags-Special war, bekamen wir quasi Eintritt für drei zum Preis von zwei. Anschließend sind wir mit der Bahn zurück zum Excalibur und von dort noch zum Bellagio gelaufen, wo wir die Wasserspiele mitnahmen und dann aber schon etwas geschafft zurückmarschierten.

14. Tag: Las Vegas

Heute wollten wir nach der ganzen Fahrerei der letzten Tage sozusagen einen „Ruhetag“ einlegen. Das hieß richtig ausschlafen (bis gg. 10.00) und dann in aller Ruhe an’s Mittagsbuffet vom Excalibur. Der Normalpreis lag bei 12,95$, aber durch einen Gutschein bekamen wir das Buffet zu dritt zum Preis von zwei Personen.

Ich habe zwar keine Vergleichsmöglichkeit in Vegas, da wir dieses Buffet auch am nächsten Tag nutzten, aber ich finde es absolut empfehlenswert. Vom normalen Angebot über chinesische und mexikanische Küche bis zu dem riesen Angebot an Nachspeisen gab es wirklich alles. Vor allem die Frauen hatten ihr Vergnügen, da die Fast Food-Sache nicht so ihr Ding war und hier im wahrsten Sinne des Wortes geschlemmt werden konnte.

Danach sind wir in’s Las Vegas Outlet zum Shoppen gefahren. Man kennt diese Center ja auch in Deutschland zu genüge, aber dort war es natürlich möglich das ein oder andere Schnäppchen zu ergattern, was es (gerade bei Klamotten) in Deutschland überhaupt nicht gibt. Bei Nike z.B. waren es Nachlässe von 50%, bei Van’s das zweite Paar Schuhe zum halben Preis (wobei die Preise von Haus aus schon etwa 50% des Preises in Deutschland ausmachten). Die Frauen waren jedenfalls glücklich….

Abends machten wir noch einen Abstecher in’s Shopping-Center am Treasure Island, hauptsächlich weil wir noch etwas aus dem Abercrombie-Shop suchten. Insgesamt war uns das Center aber irgendwie zu nobel. Wir suchten uns dann etwa 1 Stunde vor Beginn einen guten Platz am Treasure Island für das Piratenspektakel, was wir dann auch aus der ersten Reihe erleben konnten. Wenn man bedenkt, das das Ganze kostenlos ist, fragt man sich schon, wie sich sowas finanziert. Danach ging’s weiter zum Cesars Palace, zum Mirage (natürlich incl. Vulkanausbruch) und in’s Venetian – ein absoluter Traum. Venedig inmitten des Hotels, das kann man sich eigentlich garnicht vorstellen. Geschafft steuerten wir eine Bushaltestelle an, konnten aber wegen Überfüllung erst den dritten Bus zum Excalibur nehmen. Der einzige Wermutstropfen am heutigen Tag war der, daß wir vergessen hatten die Kamera mitzunehmen, gerade beim TI und im Venetian hätte sich’s gelohnt.

15. Tag: Las Vegas – Hoover Dam

Der Tag heute sollte mehr oder weniger als verlorener Tag in die Reise eingehen. Es begann schon damit, daß wir nochmal zu Abercrombie mußten, da meine Frau in aller Aufregung die falsche Größe mitgenommen hatte. Das kostete uns schon zwei Stunden. So sind wir nach dem Buffet erst gegen 14.00Uhr Richtung Hoover Dam aufgebrochen, den wir trotz Polizeikontrolle relativ schnell erreichten. Ich konnte mich noch gut erinnern, wie überwältigt ich 1997 war. Unser vorangegangener Besuch am Glen Canyon Dam relativierte das diesmal irgendwie. Nachdem wir über den Damm gelaufen waren wollten wir noch in’s Vistor Center. Als wir dort nach Personenkontrolle jedoch nochmal 10$ Eintritt pro Person zahlen sollten ließen wir das Ganze sein. Schließlich wollten wir noch zum Boulder Beach, an den ich ganz angenehme Erinnerungen (warm, glasklares Wasser, wenig Leute) von 1997 hatte. Leute waren auch diesmal nicht viel, aber das Wasser war total verschlammt, tote Fische am Ufer, so daß ich die Wassertemperatur gar nicht testen wollte.

Nach dieser Pleite wollte (leider) niemand mehr zum Valley of Fire (ich glaube die roten Felsen hätten heute auch keinen mehr vom Hocker gehauen, so schön ich sie auch noch in Erinnerung habe), so daß wir zum Hotel zurück fuhren und es uns noch etwas am Pool gemütlich machten.

Abends schauten wir uns noch das New York und das MGM an, die Frauen shoppten noch ein wenig im m&m-Kaufhaus, denn wir wollten heute nicht ganz so spät zurück sein, da wir noch etwas zocken wollten.
Ich war letztendlich zufrieden, daß ich aus meinen 15$ Einsatz knapp 50$ gemacht habe (und das an einem 1-Cent Automaten), so daß der Tag halbwegs versöhnlich endete.

16. Tag: Las Vegas – Death Valley

Heute ging es von einem Extrem (Glitzerparadies Las Vegas) zum nächsten (die Einsamkeit des Death Valley). Über Pahrump und Shoshone war auch hier die Anfahrt trotz schon bekannter Berg- und Talfahrten ein Erlebnis. Beim ersten Stop am Visitor Center zeigte das Thermometer 43° Celsius, im Schatten wohlgemerkt. Der nächste Stop erfolgte in Badwater (incl. eines kurzen Spazierganges) gefolgt vom Devils Golf Course, der gerade wieder freigegeben war. Da Artists Palette leider gesperrt war ging’s gleich weiter zum Zabriskie Point, der ebenfalls erst vor kurzem wieder freigegeben wurde.

Lt. meiner letzten Info war Dante’s View noch gesperrt, so daß wir das Risiko nicht eingehen wollten evtl. umsonst bis dahin zu fahren, denn wir wollten noch ein Stück Richtung Yosemite, es war Samstag und wir hatten nichts vorgebucht, obwohl es bis jetzt auch am Wochenende kein Problem war, etwas zu finden. Noch ein kurzer Stop an den Dünen und dann gings auf der 395 aus dem Death Valley hinaus. Nach einem Zwischenstop bei Carls jr. fuhren wir bis Bishop, wo aber unser schon oft genutztes Motel 6 nichts mehr frei hatte. Da uns schon auf dem Weg dahin oft das „No Vacancy“-Schild aufgefallen war, wurde uns doch etwas mulmig. Schließlich gelangten wir beim 5. Versuch an’s Vagabond Inn. Dort bekamen wir noch ein Zimmer, von welchem man in eine kleine Kammer mit 2 Doppelstockbetten gelangte, das ganze zum Preis von 147,00$ incl. Continental Breakfast. Vom Niveau her nicht schlechter als das, was wir bis dahin hatten, da es durch zwei ging zwar etwas teurer als bisher aber wir waren froh, überhaupt noch alle sechs untergekommen zu sein.

Im TV bekamen wir etwas von z.T. chaotischen Zuständen auf dem Londoner Flughafen wegen eines Streikes mit, da wir aber noch eine Woche Zeit hatten, vertrauten wir darauf, daß sich bis dahin alles beruhigen wird.

17. Tag: Tioga Pass – Mono Lake – Bodie-Ghosttown – Yosemite NP

Wie immer gg. 10.00Uhr Start Richtung Tioga Pass. Davor gab’s noch einen Abstecher zum Mono Lake (lohnt sich m.E. wirklich nur für einen kurzen Stop) und zur Bodie-Ghosttown.

Obwohl uns dieser Abstecher alles in allem etwa 3 Stunden Zeit gekostet hat, würde ich Bodie auf jeden Fall empfehlen. Die Anfahrt ist zwar etwas langwierig und zum Ende geht’s nur über eine Schotterpiste. Dafür kann man sich für 3$/Person Eintritt (fast) ungehindert bewegen und die Möglichkeit, sich einmal im Original anzuschauen, wie man vor etwa 100 Jahren gewohnt hat (der letzte Einwohner ist Ende der 30er weggezogen, als die Goldvorkommen gänzlich erschöpft waren) sind glaube ich auch nicht mehr so häufig. Dazu noch ein deutscher Stadtplan – was will man mehr. Für eine Führung durch die ehemalige Fabrik, welche angeboten wird, hatten wir allerdings keine Zeit mehr.

Nach Bodie fuhren wir dann über den Tioga Pass in den Yosemite NP. Hatten wir anfangs noch Sonnenschein und knapp 20°, bewölkte es sich zusehends und genau zum Eintritt in den Park begann es zu regnen.
Das Picknick am Tenaya Lake fiel dann auch bei (gefühlten) 15° trotz das der Regen aufgehört hatte recht kurz aus, später wurde es dann auch wieder freundlicher.

Einen kurzen Stop gönnten wir uns noch am Elephant Rock, von wo man einen herrlichen Blick auf’s Tal hat. Unterwegs dann der höchste Spritpreis unserer Reise, 3,72$/Gallone !! Übrigens war die Explosion der Spritpreise in den USA das Hauptthema im amerikanischen Frühstücksfernsehen in diesen Tagen. Dann ging’s weiter auf Zimmersuche. Da in El Portal nichts mehr frei war, bzw. nur eine Hütte für 600$/Nacht, welche wir für 400$ hätten bekommen können, (was ’n Schnäppchen) fuhren wir bis Mariposa. Aber auch dort war das Super 8 schon ausgebucht. Aber die nette junge Dame an der Rezeption telefonierte für uns herum, wo noch etwas frei wäre und so bekamen wir schräg gegenüber (ich glaube es hieß Mariposa Inn) ein Appartment (d.h. die untere Etage eines Hauses mit 3 Schlafzimmern, Terasse, Küche usw.) für 143$/Nacht. Eine nette Abwechslung zu all den Motelzimmern und die wohl komfortabelste Unterkunft, die wir hatten. Wenn man den Preis mit der Unterkunft in Bishop vergleicht muß man sagen, daß dieser in keiner Relation stand.

18. Tag: Yosemite NP – Mariposa

Als wir heute voller Vorfreude in den Park aufbrachen, ahnten wir noch nicht, daß dieser Tag ganz anders als geplant verlaufen sollte. Wir waren kurz nach 10Uhr im Yosemite, wo unser erster Stop (bei bewölktem Himmel) am Bridalveil Fall war.

Als wir dort wegfuhren fielen schon die ersten Tropfen und am Visitor Center setzte schließlich Dauerregen ein, so daß an Wanderungen (ich muß erlich sagen mit so einem Wetter hatten wir nicht gerechnet, selbst ’97 hatten wir nur einen kurzen Regenguß im Zion und das war gerade mal Mitte September) nicht zu denken war. Deshalb im Kino einen Film über den Park angeschaut und dann weiter zu Mariposa Grove in der Hoffnung der Regen würde aufhören – was er jedoch nicht tat, die Wolken hingen im Tal fest.

Dadurch brauchten wir uns allerdings keine Gedanken mehr machen, wie unsere Reise weitergehn sollte. Wir hatten überlegt, Sequoia zugunsten San Francisco wegzulassen, da aber alle an den Riesenbäumen interessiert waren und wir in Mariposa Grove aufgrund des Wetters nicht viel anschauen konnten, blieb unser Plan wie er war.

Wir fuhren dann über Oakhurst zurück nach Mariposa (der Regen hatte wie zum Hohn aufgehört) und gingen chinesich essen. Sehr lecker, sehr reichlich, nur das servierte Wasser schmeckte arg nach Chlor wie aus dem Schwimmbad geholt.

19. Tag: Mariposa – Visalia – Kings Canyon

Über Merced ging es heute auf der Interstate an Fresno vorbei nach Visalia, wo wir um die Mittagszeit im Super 8 eincheckten für 64$/Nacht. Die Zimmer wirkten schon recht abgewohnt, insgesamt das schlechteste Super 8 unserer Reise.

Wir verloren nicht viel Zeit und machten uns auf der 63 auf den Weg zum Kings Canyon. Diese verloren wir allerdings irgendwo in Visalia, so daß wir über die 245 auf die 180 fuhren, was zwar landschaftlich reizvoll, aber sehr zeitraubend ist, da sich Serpentine an Serpentine reiht und man kaum schneller als 25ml fahren kann. Nach etwa 2 Stunden waren wir dann da und unternahmen eine etwa 1,5-stündige Wanderung im General Grant Cove. Obwohl ich 1997 schon dort war, war ich wieder überwältigt von den Ausmaßen, welche diese Bäume erreichen.

Eigentlich wollten wir noch zum Cedar Grove , aufgrund eines einsetzenden Wolkenbruches (so langsam nervte uns das Wetter) brachen wir die Fahrt jedoch ab und fuhren in aller Ruhe nach Visalia zurück.

Essen gab’s bei Jack’n the Box und bei einem Pool-Bier kamen wir mit einer ehemaligen Deutschen in’s Gespräch, die nach einem Brand in ihrem Haus vorübergehend im Super 8 wohnte. Sie erzählte uns, daß sie schon in dritter Generation in Visalia wohnt und einmal ein Deutschland war (in Berlin „of course after the wall break down“) und ihre Enkelin wiederum am laufenden Band Europa bereist.

20. Tag: Sequoia NP

Über Merced ging es heute auf der Interstate an Fresno vorbei nach Visalia, wo wir um die Mittagszeit im Super 8 eincheckten für 64$/Nacht. Die Zimmer wirkten schon recht abgewohnt, insgesamt das schlechteste Super 8 unserer Reise.

Wir verloren nicht viel Zeit und machten uns auf der 63 auf den Weg zum Kings Canyon. Diese verloren wir allerdings irgendwo in Visalia, so daß wir über die 245 auf die 180 fuhren, was zwar landschaftlich reizvoll, aber sehr zeitraubend ist, da sich Serpentine an Serpentine reiht und man kaum schneller als 25ml fahren kann. Nach etwa 2 Stunden waren wir dann da und unternahmen eine etwa 1,5-stündige Wanderung im General Grant Cove.

Obwohl ich 1997 schon dort war, war ich wieder überwältigt von den Ausmaßen, welche diese Bäume erreichen. Eigentlich wollten wir noch zum Cedar Grove , aufgrund eines einsetzenden Wolkenbruches (so langsam nervte uns das Wetter) brachen wir die Fahrt jedoch ab und fuhren in aller Ruhe nach Visalia zurück. Essen gab’s bei Jack’n the Box und bei einem Pool-Bier kamen wir mit einer ehemaligen Deutschen in’s Gespräch, die nach einem Brand in ihrem Haus vorübergehend im Super 8 wohnte. Sie erzählte uns, daß sie schon in dritter Generation in Visalia wohnt und einmal ein Deutschland war (in Berlin „of course after the wall break down“) und ihre Enkelin wiederum am laufenden Band Europa bereist.

21. Tag: Salinas – Monterey

Von Visalia aus ging’s in Richtung Küste nach Salinas. Die dortigen Motel 6-Häuser waren jedoch alle ausgebucht, ebenso das Holiday Inn und auf ein Best Western für 170$ hatten wir keine Lust. Die Motel 6-Angestellte telefonierte auf unsere Bitte hin herum, wo in der Nähe noch etwas frei wäre und so ging’s weiter nach Gilroy in’s Motel 6 für 72$/Nacht (angeblich mit 10$ Aufschlag wegen irgendeiner Veranstaltung, die mir aber nicht näher erläutert wurde).

Das erste Motel übrigens, wo uns kein AAA-Nachlaß gewährt wurde, selbst nicht auf den Hinweis hin, diesen in anderen Motel 6-Destinations bereits erhalten zu haben. Nicht nur aus diesem Grund ist dieses Motel nicht gerade empfehlenswert. Obwohl es einen neuen Eindruck macht war es das m.E. lauteste der ganzen Reise, was sowohl die Lärmdämmung von außen (Zug), als auch innerhalb der Zimmer (z.B. zum oberen Stockwerk) betraf.

Nach dem Check-in fuhren wir noch nach Monterey, wo wir uns eigentlich das Aquarium anschauen wollten. Da es jedoch schon etwa 16.00Uhr war, erschien uns der Eintritt von 22$/Person dann doch etwas zu hoch, da wir lieber noch etwas auf der Cannery Row und den angrenzenden Läden herumschlendern wollten, ein uriges Viertel, aber schon deutlich auf Touristen ausgerichtet.

Den Abstecher nach Fishermans Wharf hätten wir uns sparen können, da außer Souvenirläden und Restaurants nicht viel mehr zu sehen war, außerdem zog es sich schon wieder zu. So hielten wir auf dem Heimweg noch zum Abendessen bei KFC.

22. Tag: Highway One – Paso Robles

Vom Vortag schlau buchten wir vor der Abfahrt ein Motel 6 in Paso Robles (unser geplantes Motel 6 in Atascadero war schon ausgebucht) und starteten bei bewölktem Himmel auf dem Highway 1 Richtung Süden. Nach und nach kam aber die Sonne durch und wir konnten die Fahrt an der Küste entlang so richtig genießen.

Zwischen Julia Pfeiffer Burns State Park und Ragged Point hatten wir mehrere Male das Glück, von der Küste aus vorbeiziehende Wale zu beobachten. Ein nicht geplanter Höhepunkt der letzten Tage.
Gegen 16.00 Uhr kamen wir dann in Paso Robles an. Auf dem Weg dahin sind wir an mehreren Weingütern vorbeigekommen, welche auch alle Verkostungen anboten. Auf der Suche nach einem Supermarkt in Paso Robles (es wurde noch eine Flasche Whisky für die letzten Abende benötigt), kamen wir an „Big Bubbas Bad B-B-Q“ vorbei, eine rustikale Holzhütte, die eher an den Wilden Westen, denn an Kalifornien erinnerte. Bei der Überlegung, wo wir denn am Abend essen könnten, fiel uns dieser Laden wieder ein – zum Glück muß man sagen. Eine urige Western-Kneipe, gerammelt voll (wir mußten etwa 10 Minuten warten) mit Bullriding, die Kellner tanzen gemeinsam während der Gast auf sein Essen wartet und ein m.E. super Preis-Leistungsverhältnis (Steak mit allem Drum und Dran für 16$) und ich muß sagen so ein gutes Steak habe ich noch nie gegessen. Das war eindeutig unser bestes kulinarisches Erlebnis in den Staaten. Wen’s interessiert: das Lokal befindet sich in der 24th Street und ist von der Straße aus nicht zu übersehen. Wir waren danach so satt, daß kaum noch für einen „Gute-Nacht-Drink“ Platz war.

23. Tag: Highway One – Morro Bay – Santa Barbara – Sylmar

Der letzte Tag, den wir noch so richtig zur Verfügung hatten, führte uns auf dem Highway 1 u.a. nach Morro Bay. Wir hatten die Hoffnung nicht aufgegeben, vielleicht doch noch mal im Pazifik baden zu können, aber es war trotz Sonne einfach zu frisch dafür.

In Morro Bay beobachteten wir einge Surfer bei dem (vergeblichen) Versuch ihrer Leidenschaft zu frönen, die Wellen waren einfach zu klein. Vorbei an vielen Plantagen, auf denen die Ernte in vollem Gange war, kamen wir gegen Mittag in Santa Barbara an. Es erwies sich im Nachhinein als Fehler, einen Parkplatz auf der Seebrücke zu suchen. Wir fuhren etwa eine halbe Stunde auf der Brücke im Kreis, bis wir dann endlich einen Parklatz hatten. Komischerweise wurden aber auch immer neue Autos auf die Brücke gelassen. Ob es nun daran lag, weil die USS Ronald Reagan gerade einlief, daß soviel los war oder ob das immer so ist, kann ich nicht beurteilen. Leider mußten wir durch diese Zeitverzögerung auf den Besuch der Altstadt verzichten, da wir nicht so spät im (vorgebuchten) Motel 6 in Sylmar sein wollten.

Unterwegs hätte ich fast noch Bekanntschaft mit der Highway-Patrol gemacht, da ich bei erlaubten 65 Meilen mit knapp 75 Meilen an einem plötzlich in einer Kurve auf dem Standstreifen stehenden Streifenwagen vorbeirauschte und im Rückspiegel gerade noch sehen konnte, wie sich dieser in Bewegung setzte. Ich bin natürlich sofort auf etwa 60Meilen runtergegangen und habe in Gedanken schon überlegt, ob man auf einen Touristen-Bonus vertrauen könnte, als hinter mir die berüchtigten rot-blauen Blinklichter angingen. Aber plötzlich war da zwischen uns ein weißer Pick up, der vorher nicht da war und anscheinend noch schneller als ich war. Jedenfalls wurden die beiden immer langsamer und ich hielt mich bis zum Ende an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten.

Im Motel in Sylmar wurde es mit der Sicherheit sehr genau genommen. Man mußte seinen Paß zeigen, unterschreiben, daß man keine illegalen Sachen auf den Zimmern treibt und einen Zettel vom Motel mit Angabe des Auto-Kennzeichens im Wagen lassen, was von einem Wachmann (wie der gesamte Komplex) kontrolliert wurde; kein Zettel = Abschleppen. Einen AAA-Rabatt gab’s, wie auch schon in Paso Robles, dennoch nicht.

24. Tag: Los Angeles – London – Berlin

Unser letzter Tag. Die Zeit bis zum Mittag verbrachten wir noch einmal auf der Promenade vom Venice Beach, bevor wir uns zur Abgabe unseres Wagens begaben. Die Rückgabe erfolgte unkompliziert, wir mußten lediglich ausfüllen, wie der Sprung in unserer Windschutzscheibe entstanden war.

Transfer zum Flughafen, noch einmal letzte Blicke auf L.A. und das Land, welches ich wohl so schnell nicht wiedersehen werde. Beim Einchecken wurde uns mitgeteilt, daß aufgrund des Streikes an Bord kein Essen ausgeteilt wird. So bekamen wir pro Person einen 20$-Gutschein, um uns Proviant für den Flug zu holen. Da sich das aber auf kaltes Essen beschränken würde waren wir nicht so begeistert, zumal es nicht einfach war, für 20$ Sandwiches o.ä. (was sich auch noch12 Stunden hält) zu kaufen.

Während des Fluges gab es dann doch noch etwas zu Essen (wenn auch nur kalt), so daß das meiste in London im Abfall landete. Beim Rückflug wurden wir einigemale ordentlich durchgeschüttelt, da recht heftiger Seitenwind herrschte, aber im Großen und Ganzen verlief alles normal. Als Filme liefen u.a Madagaskar, Triple XXX II und Garfield. Wehmütig gedachten wir unseres Hinfluges in der Business-Class, vor allem des Platzes wegen. Hingezogen hat sich dann noch die Warterei in Heathrow auf den Weiterflug nach Berlin, da wir über 4 Stunden Aufenthalt hatten und eigentlich schon recht geschafft waren.

Aber auch das wurde gut überstanden, unser Kumpel wartete schon in Tegel und ohne „kurzzeitige Sperrungen“ wie auf der Hinfahrt kamen wir dann gegen 22.00 Uhr zuhause an. Als Fazit muß ich feststellen, daß es ein wunderschöner, aber auch stressiger Urlaub war, womit ich allerdings sowieso gerechnet hatte. Aber obwohl ich schon einmal da war und in etwa wußte, was streckentechnisch machbar ist habe ich festgestellt, daß wir, auch wenn wir alles geschafft haben, in diese 3 Wochen zu viel hineingepackt haben. 1-2 Sachen weniger, dafür nicht immer so spät Abends ankommen hätte nicht geschadet. Aber man lernt ja nie aus. Mir bleiben jedenfalls viele neue und schöne Erinnerungen, die hoffentlich reichen (aber ich habe da meine Zweifel) die Zeit bis zum nächsten Mal zu überbrücken. Es gibt ja noch so viel zu sehen.

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