Geschichte von Los Angeles
In diesem Artikel geht es um die Geschichte von Los Angeles. Bevor die spanischen Siedler kamen, lebten hier die Stämme der Tongva und Chumash. Doch mit dem Eintreffen der Europäern, begann auch die Missionierung der Ureinwohner. So wurde um 1781 die Mission San Gabriel von Pater Junipero Serra (Anhänger des Franziskanerordens) gegründet. Zu ihr gehörte die Siedlung „El Pueblo de Nuestra Senora La Reina de Los Angeles“, deren Bürger sich aud Spaniern, Mexikanern und Indianern zusammensetzte. Im Laufe der Jahre wurde die Siedlung immer größer. Als 1821 Kalifornien an Mexiko überging, wurde die Stadt zeitweise zur Hauptstadt der Provinz Alta California. In dieser Zeit wurden die Ländereien an politisch einflussreiche Großgrundbesitzer verteilt.
Geschichte von Los Angeles
Im Amerikanisch-Mexikanischem Krieg besetzten die US-Truppen 1846 die Stadt und Kalifornien wurde an die USA angegliedert. Der Goldrausch von 1848 bis 1851 sorgte im weiteren Verlauf dafür, dass immer mehr Menschen in den Westen der USA kamen. Trotzdem blieb Los Angeles bis zum amerikanischen Bürgerkrieg eine relativ kleine Gemein- de, in der reiche mexikanische Großgrundbesitzer, arme chinesische Arbeiter und einige (weiße) Einwanderer lebten. Als in den 70´er Jahren des 19. Jahrhunderts dann die erste transkontinentale Eisenbahn (Southern Pacific Rail Road) in Los Angeles fertiggestellt wurde, setzte die Zuwandererwelle ein. Auch die Erdölfunde 1892 und der Bau von künstlichen Häfen in Long Beach und San Pedro um die Jahrhundertwende wirkten sich positiv auf das Wachstum aus.
So wurden ersten Jahren des 20. Jahrhunderts ca. 250 000 Einwohner im Großraum Los Angeles gezählt. Schon damals war die natürliche Wasserversorgung ein Problem für die Einwohner der Stadt. Herr Mulholland löste diese Problem 1913 mit dem Bau des ersten Aquädukts, dass Wasser aus der Sierra Nevada nach Los Angeles leitete. So wurden die Voraussetzungen geschaffen, um aus der Stadt ein blühendes Zentrum für Industrie- und Dienstleistungen zu machen. Einer dieser Industriezweige, war schon damals die Filmindustrie. Schon 1910 wurden die meisten Filme der Amerikaner in Los Angeles gedreht. 1927 wurde dann das erste Mal der Filmpreis „Oscar“ von der Academy of Motion Picture Arts & Science verliehen. 1930 wurde in Los Angeles der erste Tonfilm produziert. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Boom in Los Angeles weiter. Viele Veteranen kehrten aus den Kriegsgebieten zurück und erhielten von der Regierung großzügige Unterstützungen, mit denen sie sich ein Haus in Kalifornien kaufen konnten. Außerdem waren sie ideale Arbeitskräfte für die Verteidigungs- und Luftfahrtindustrie, die sich hier breit machte. Die Industrie bracht jedoch mit dem Ende des Kalten Krieges ein, was durch die Haushaltskürzungen in der Verteidigungsindustrie verursacht wurde. Die Arbeitslosenquote wurde 1990 mit 10 % auf ihrem Höchststand gemessen und die Verbrechensrate stieg ebenso schnell an. Der „heiße Sommer“ 1992 war der Höhepunkt der Ghetto-Krawalle, bei denen es zu blutigen Auseinandersetzungen kam.
Die Auseinandersetzungen begannen, als fünf weiße Polizisten von der Anklage der Anwendung unangemessener Gewalt im Amt freigesprochen wurden. Ihr Opfer war ein schwarzhäutiger Autofahrer, der wegen Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung von den Polizisten angehalten wurden. Ihn hatten sie mit Tritten und Schlägen taktiert, was mit einer Videokamera aufgezeichnet wurde. Die „Ghetto-Bewohner“ fingen an, Autofahrer aus ihren Fahrzeugen zu zerren und zu verprügeln. Die Situation eskalierte und breitete sich über die ganze Stadt aus. Es kam zu Brandanschlägen, Schießereien und Plünderungen. Einigen Aufständischen gelang es das Polizeihauptquartier in Downtown zu belagern. Erst eine 4 Tage dauernde abendliche Ausgangssperre und ein Aufgebot von mehreren tausend Soldaten der Nationalgarde konnten dem Chaos ein Ende setzten und die Ruhe wieder herstellen. Das Resultat der Krawalle waren 58 Tote, knapp 2000 Verletzte und Schäden von etwa einer Milliarde Dollar. Viele der ärmsten Gegenden von Los Angeles waren so getroffen, dass es nur durch die Hilfe von ausgedehnten Hilfsprogrammen gelang, die Menschen mit Kleidung und ausreichend Nahrung zu versorgen. Doch ein Gutes hatten die Auseinandersetzungen. Die Polizisten wurden erneut unter Anklage gestellt, aber dieses Mal vor ein Bundesgericht. Zwei von ihnen wurden dadurch zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, was die Gemüter beruhigte.
Die Intoleranz der kalifornischen Einwohner ging trotzdem so weit, dass 1994 ein Gesetzt verabschiedet wurde, dass es den illegalen Einwanderern verbot Gesundheitsdienste oder Bildungseinrichtungen in Anspruch zu nehme – diese wurden aber im Laufe der Zeit wieder aufgehoben. Noch heute sind die Spannungen zwischen den verschiedenen Völkergruppen ein Problem des Großraums Los Angeles. Straßen- und Bandenkämpfe stehen zwar nicht unbedingt an der Tagesordnung, doch noch heute kommt es oftmals zu brutale Angriffen von Polizisten gegenüber „auserwählten“ mutmaßlichen Straftätern. Zum Leben in Los Angeles gehören aber nicht nur die sozialen Probleme. Auch die Gefahren, die von Erdbeben ausgehen, sind nicht zu unterschätzen. Normalerweise gibt es nur schwache Erdstöße, die Regale zum wackeln bringen, doch am 17. Januar 1992 geschah eine Katastrophe.
In den frühen Morgenstunden, so gegen halb fünf, begann eines der schwersten Beben der Stadtgeschichte. Die Straßendecke auf den Freeway wölbte sich und die sich darauf befindlichen Fahrzeuge wurden in die Tiefe gerissen. Die Stromversorgung brach zusammen, Gasleitungen brachen und es kam zu schweren Bränden. Ganze Wohnblocks stürzten ein und die Bewohner wurden unter Schutt und Asche lebendig begraben. Nach einigen Tagen wurden 55 Tote und unzählige Verletzte gezählt. 20 000 hatten ihr Dach über dem Kopf verloren und mussten in Notunterkünften und Zelten leben. Heute leben im Großraum von LA rund 16 Millionen Einwohner, wobei davon alleine ein Drittel aus Lateinamerika stammt. Aber auch die asiatischen Völker kommen immer mehr nach Los Angeles. Sie leben vor allem in den Gebieten von „Chinatown“, „Little Tokyo“ und „Koreatown“.