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Arbeiten in den USA

Seit die Arbeitsbedingungen in Deutschland immer schwieriger werden, beschäftigen sich viele Deutsche mit dem Arbeiten in den USA. Neben den deutschsprachigen Nachbarländern zieht es die Deutschen vor allem in ein Land, nämlich in die Vereinigten Staaten von Amerika. Mit Amerika verbinden die meisten Deutschen zumindest auf dem Arbeitsfeld positive Dinge. Viele glauben, dass in Amerika immer noch jeder, der fleißig genug ist sein Glück machen kann. Und schließlich muss man ja auch nicht für immer in die USA, sondern kann sich bei einem einige Jahre dauernden Arbeitsaufenthalt nicht nur weiterbilden, sondern auch für die berufliche Zukunft in Deutschland neue Referenzen sammeln.

Arbeiten in den USA

Arbeiten in den USA ©iStockphoto/IPGGutenbergUKLtd

Auch wenn Amerika längst nicht mehr die einfachen und großen Chancen für jedermann bietet, wie vielleicht noch im 19. Jahrhundert, gibt es trotzdem immer noch viele Arbeitsmöglichkeiten. Die Vereinigten Staaten sind wirtschaftlich gesehen immer noch die größte Macht der Welt, in vielen Branchen sind sie Marktführer und damit ständig auf der Suche nach Arbeitnehmern mit Potential. Vor allem sehr gut ausgebildete Deutsche und Wissenschaftler haben im Moment in den Vereinigten Staaten oft bessere Chancen auf eine lukrative Anstellung als in Deutschland. Zudem finden Wissenschaftler auch bessere Arbeitsbedingungen. Deutschland als Handelspartner Amerikas und umgekehrt ist für beide Volkswirtschaften wichtig, so dass amerikanische Firmen auch immer wieder speziell auf der Suche nach deutschen Fachkräften sind, die die amerikanische Arbeitswelt unterstützen und bereichern.

Allerdings liegen auch in Amerika die Jobs natürlich nicht auf der Straße. Gerade Deutsche ohne Schulabschluss oder mit schlechten oder wenigen Qualifikationen, werden auch in Amerika nicht über Nacht einen lukrativen Traumjob finden. Erfolgsgeschichten wie die des Tellerwäschers, der zum Millionär wird, gibt es heute kaum mehr. Ohne entsprechende Vorbereitung beziehungsweise ohne festes Jobangebot aus den USA, sollte man daher nicht alle Zelte in Deutschland abbrechen. Man muss wissen, dass das amerikanische Wirtschaftsleben sehr viel grausamer ist, als das Deutsche, und dass die amerikanischen Arbeitnehmer sehr viel weniger unter Schutz stehen als hierzulande. Das bedeutet, dass man eine Job sehr schnell verlieren kann. Gewerkschaften haben in Amerika zum Beispiel nur einen minimalen Einfluss, daher wird von den Arbeitnehmern in Amerika sehr viel erwartet und wer diese Erwartungen nicht erfüllen kann, steht schnell wieder auf der Straße. Die Arbeitsbedingungen in Amerika sind als meist etwas härter als in Deutschland. Für relativ niedrige Anfangsgehälter werden vom Arbeitnehmer überdurchschnittlicher Einsatz und Engagement verlangt. Fünfzig-Stunden-Wochen sind dabei keine Seltenheit und das bei weniger Jahresurlaub als in Deutschland. Amerikaner sind in vielerlei Hinsicht Arbeitstiere, Geringverdiener haben zum Beispiel bis zu vier Jobs gleichzeitig um über die Runden zu kommen. Arbeitstiere müssen die Amerikaner auch sein, denn das soziale Netz hält bekanntlich in den USA nicht viel aus, so dass man für Notfälle immer bereits mit planen und mitarbeiten muss. Über diese Dinge muss man sich im Klaren sein, wenn man die eigene berufliche Zukunft in die Vereinigten Staaten verlegen will.

Wer sich von diesen Arbeitsbedingungen nicht abschrecken lässt, kann sich trotzdem nicht einfach auf den Weg zum Arbeiten in den Vereinigten Staaten machen, sondern muss sich zunächst noch um viele Formalitäten kümmern, vor allem um die Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung für die USA und das stellt oft ein Problem dar:

Zunächst einmal muss geklärt werden wie lange man einen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten plant und welche Tätigkeit man ausüben möchte. Es gibt nämlich unterschiedliche Visen und Formen von Visen.
Amerika schützt seinen Arbeitsmarkt mittlerweile noch stärker als die europäischen Länder, daher ist die Beantragung eines Visums oft recht problematisch beziehungsweise mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Vor allem seit dem 11. September 2001 wollen die Amerikaner noch genauer wissen, wer in ihr Land einreist und dort lebt.

Natürlich kann man ohne Visa nach Amerika als Tourist einreisen, allerdings darf man auf diesem Weg keinesfalls nach einem Job suchen. Dies ist natürlich von den Behörden schwer zu kontrollieren, allerdings sollte man sich als Arbeitssuchender nicht auf solche Spielchen einlassen, da man im schlimmsten Fall nicht mehr ins Land gelassen wird. Arbeiten darf man natürlich in den USA erst recht nicht, wenn man sich eigentlich als Tourist dort aufhält.

Arbeiten darf man nur mit einem Arbeitsvisum, das genau auf die eigene Tätigkeit oder besser gesagt die Aufenthaltsdauer zugeschnitten sein muss und hier gibt es viele Möglichkeiten. Für all diese Visen gilt, dass sie im Vornherein beantragt werden müssen also von Deutschland aus und nicht erst in Amerika.

Wenn man zum Beispiel plant dauerhaft in den Vereinigten Staaten zu arbeiten, dann benötigt man eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitsrecht. Dies ist so gut wie unmöglich für Ausländer, die keine amerikanischen Familienangehörigen haben, jedenfalls sind die Aussichten auf eine unbegrenzte Greencard eher schlecht. Greencard ist übrigens die umgangssprachliche Benennung der so genannten Alien Registration Receipt Card. Die Karte ist nicht grün, sondern rosa. Die Bezeichnung als Greencard rührt wahrscheinlich daher, dass man mit der Greencard grünes Licht für das Leben und Arbeiten in den USA hat.

Diese Greencards sind logischerweise sehr begehrt, vor allem weil jährlich nur ein bestimmtes Kontingent ausgegeben wird. Von diesem Kontingent geht ein Teil an den ausländischen Personenkreis, der US-Bürger heiratet. Ein anderer Teil steht für Berufsgruppen zur Verfügung, die in den USA benötigt werden. Dies kann sich natürlich von Jahr zu Jahr ändern, allerdings handelt es sich bei diesen Berufsgruppen meist um gefragte Forscher und Wissenschaftler sowie um Topmanager und Ähnliches. Normalsterbliche fallen nicht unter diese Kategorie. Allerdings können amerikanische Firmen einen Antrag stellen, wenn sie einen bestimmten ausländischen Bewerber haben möchten. Dann stehen auch die Chancen sehr gut.

Neben diesen beruflich bezogenen Visen gibt es auch noch die so genannte Greencard-Lotterie, deren offizieller Name Diversity Immigrant Visa Program lautet. 55000 Greencards werden bei einer Verlosung weltweit verlost, wobei die Länder jährlich wechseln können. Deutschland ist immer dabei, weil hier der Bewerberandrang nicht so hoch ist. Man muss sich für diese Lotterie selbstständig bewerben und wird nur in den Pot aufgenommen, wenn man einige Voraussetzungen erfüllt. So muss man mindestens über eine Fachhochschulreife verfügen, ein polizeiliches Führungszeugnis vorweisen und sich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen.

Im Moment denkt die US-Regierung darüber nach die Greencard-Lottery abzuschaffen, da durch diese Art der Vergabe des Arbeitsrechts auch Terroristen ins Land einreisen könnten. Allerdings ist die Abschaffung bis heute noch nicht durchgesetzt, man kann also weiter hoffen.

Aber selbst wenn man nicht in den Genuss einer Greencard kommt bedeutet das nicht, dass man den Traum vom Arbeiten in den Vereinigten Staaten aufgeben muss. Wenn der zeitliche Aufenthalt und die Arbeitsdauer nämlich beschränkt sind, benötigt man keine Greencard, sondern ein so genanntes H-Visum. Diese H-Visen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Saisonarbeiter benötigen zum Beispiel ein H2A oder H2B Visum, je nachdem ob sie in der Landwirtschaft oder einer anderen Branche arbeiten möchten. Menschen mit besonderen beruflichen Qualifikationen brauchen ein H1B-Visum. Diese drei Visen müssen sowohl vom Arbeitnehmer als auch vom Arbeitgeber beantragt werden, damit wird gewährleistet, dass Einwanderer wirklich eine Stelle haben, wenn sie nach Amerika kommen und außerdem können die Behörden prüfen ob der Job nicht auch mit einem Amerikaner besetzt werden kann.

Wer von seiner Firma in Deutschland zum Tochterunternehmen in die USA versetzt wird benötigt wiederum ein anderes Visum, nämlich ein L1-Visum. Darum kümmert sich aber normalerweise die Firma selbst, so dass man hier nicht viel denken muss.

Auch wer an einem Austauschprojekt teilnimmt benötig ein Visum, meist der Kategorie J1 oder Q1. Dies hängt vom Austauschprogramm und von der ausgeübten Tätigkeit ab. Dieses Visum benötigen meist auch Praktikanten und Sommerjobler, denn eine Praktikums- oder reine Sommertätigkeit muss auch durch eine Austauschorganisation organisiert werden, die dann zusammen mit dem Bewerber das Visum beantragt.
Das sind die wichtigsten Visen für ausländische Bewerber, allerdings sind dies noch längst nicht alle. Es gibt einige Sonderfälle, sowie spezielle Visen für berühmte Wissenschaftler, Schauspieler und Medienvertreter. Auch ist bei einigen Studienvisen eine Arbeitserlaubnis inbegriffen.

Die Bestimmungen sind sehr genau und man muss sich peinlich genau an alle Vorschriften halten. Daher sollte man sich im Zweifel lieber zweimal informieren und beraten lassen, damit nichts schief geht. Wichtig ist es auch genügend Zeit einzuplanen, denn die Beantragung des richtigen Visums kann recht zeitintensiv sein.

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