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Death Valley

Das Death Valley, zu deutsch Tals des Todes macht seinem Namen als Landschaft der Extreme alle Ehre. Diese in der Mojave Wüste gelegene Talsohle, die sich auf fast 13 600 Quadratkilometern über Kalifornien und einen kleinen Teil des benachbarten Bundesstaates Nevada erstreckt, gilt als Hitzepol und trockenster Nationalpark Nordamerikas. Im Sommer herrschen im Death Valley astronomische Lufttemperaturen, die Rekordhöhen von über 55 Grad Celsius im Schatten erreichen können. Diese werden hier stets in einer Höhe von zwei Metern über dem Erdboden gemessen, am Boden selbst können Temperaturen von über 90 Grad herrschen.

Death Valley

Death Valley ©iStockphoto/SumikoPhoto

Diese eindrucksvolle Talsohle, die in der ganzen Welt berühmt ist und jährlich über 1,2 Millionen Touristen aus der ganzen Welt anzieht, ging erst vor einigen Millionen Jahren aus einem ausgetrockneten Ozean hervor. Da sich die Sierra Nevada auffaltete, geriet dieses Meeresgewässer in einen Regenschatten und trocknete allmählich aus. Heute erinnert nur mehr die weitläufige Salzkruste daran, dass diese Region einst überflutet war. Seinen furchteinflößenden Namen erhielt das zwischen sechs und dreißig Kilometer breite und über zweihundert Kilometer lange Death Valley gegen Mitte des 19. Jahrhunderts. Zur Zeit des Goldrausches verirrten sich hier tausende Siedler auf ihrem Weg nach Kalifornien und wurden von den extremen klimatischen Bedingungen überrascht. Im Februar 1933 wurde das Tal des Todes durch US-Präsident Hoover zum National Monument ernannt und erhielt im Jahr 1994 schließlich den Status eines Nationalparks. Riesige Salzebenen, bizarre Gesteinsformationen, in bunten Farben leuchtende Felsen und goldene Sanddünen machen das Death Valley zu einem äußerst beliebten Ausflugsziel, das trotz seiner kargen Landschaften über eine exzellente Infrastruktur verfügt und einen mehrere Tage dauernden Aufenthalt ermöglicht, um alle seine Naturwunder zu entdecken.

Entstehung des Todestals

Mit einem geschätzten Alter von nur drei Millionen Jahren ist das Death Valley im Vergleich zu anderen Wüstenregionen Kaliforniens sehr jung. Wissenschaftler sind sich immer noch nicht einig, wie genau das Death Valley entstand. Das Tals selbst bildete sich vor eben drei Millionen Jahren heraus, als geologische Aktivitäten der Erdkruste den gesamten Osten Kaliforniens auseinanderzogen. Als Folge bewegten sich die Gebirgszüge, die das Death Valley heute eingrenzen, allmählich auseinander und die Talsohle dazwischen sackte nach unten weg. Dementsprechend ergeben sich innerhalb des Nationalparks extreme Höhenunterschiede. Während das Badwater Basin über 85 Meter unter dem Meeresspiegel liegt und daher den tiefsten Punkt der Vereinigten Staaten markiert, ragt der Telescope Peak 3 366 Meter in die Höhe. Das Salzwasser, das einst das Talbecken füllte, verdunstete wieder, da die Gebirgsketten der Sierra Nevada schon damals hoch genug waren, um die von der Pazifikküste ins Landesinnere ziehenden Wolken abzufangen und dadurch den Regenfall zu beeinflussen. Die extrem heißen und trockenen klimatischen Bedingungen, die im Death Valley herrschen, sind auch heute noch auf die Sierra Nevada, die parallel zur Pazifikküste verläuft und die feuchte Meeresluft abfängt, zurückzuführen. Während die wassergefüllten Wolken im Gebirge der Sierra Nevada abregnen und dort eine üppige Vegetation ermöglichen, sind Niederschläge im Death Valley mit maximal fünf Zentimetern pro Jahr äußerst rar.

Naturjuwelen im Tal des Todes

Das Death Valley bietet für Fans faszinierender Naturschönheiten eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, die die einzigartige Erdgeschichte dieser Region nachzeichnen und in starkem Kontrast zueinander stehen. Der weltberühmte Aussichtspunkt Zabriskie Point befindet sich nahe Furnace Creek und ist umgeben von Badlands, die aus erodiertem Gestein bestehen und besonders im Sonnenaufgang und Sonnenuntergang eine spektakuläre und bizarr anmutende Stimmung verströmen. Zabriskie Point ist von einem Parkplatz aus nach einer kurzen Wanderung erreichbar. Ebenfalls in der Gegend um Furnace Creek befindet sich Badwater Basin, eine Landschaft aus großflächigen Salzseen, wo im Sommer regelmäßig Temperaturen von weit über 50 Grad gemessen werden. Der Namen Badwater leitet sich davon ab, dass das sich hier bei Niederschlag sammelnde Wasser durch den im Vergleich zum Meerwasser fast doppelt so hohen Salzgehalt ungenießbar ist. Diese Salzbrühe trocknet auch im Sommer nie vollständig aus und ist daher die Heimat einiger Insekten- und Urzeitfischarten. Ein weiterer berühmter Aussichtspunkt ist der oberhalb der Salzseen am Gipfel des fast 1700 Meter hohen Dante’s Peak gelegene Dante’s View. Von Dante’s View aus können Besucher bei klarem Wetter mit dem Badwater Basin und dem in der Ferne liegenden Mount Whitey den niedrigsten und höchsten Punkt der Vereinigten Staaten gleichzeitig erblicken. Mit seinen bizarren Landschaften, die aus erodierten Salzformationen bestehen, begeistert Devil’s Golf Course. Wer hierher kommt, dem offenbart sich eine endlos wirkende wellenartige Fläche, auf der der Teufel Golf zu spielen scheint, was dieser Gegend ihren Namen verlieh. Devil’s Golf Course ist über eine unbefestigte Straße mit dem Auto leicht erreichbar, wobei Regenfälle die Zufahrt erheblich erschweren können. Für eine atemberaubende Rundfahrt in der Furnace Creek Area bietet sich auch der Artist’s Drive an, der durch in der Abendsonne in vielen Farben leuchtende Vulkanhügel und Sedimentgesteinsformationen führt. Es lohnt sich, auf der Fahrt hinunter nach Badwater Basin einen Abstecher zu machen und diese äußerst fotogene Landschaft zu erleben.

Der Burgkomplex Scotty’s Castle

Inmitten all dieser Naturschönheiten und kargen Felslandschaften des Death Valleys liegt Scotty’s Castle, eine der berühmtesten architektonischen Sehenswürdigkeiten der Region. Scotty’s Castle diente einst als Winterdomizil des aus Chicago stammenden Millionärs Albert Mussey Johnson. Dieser ließ sich von dem Betrüger Walter Scott dazu verleiten, in dessen erfundene Goldmine im Death Valley zu investieren. Jahre später, nachdem die Mine noch immer keinen Gewinn abgeworfen hatte, reiste Johnson ins Death Valley und realisierte bald, dass er einem Betrüger in die Hände gefallen war. Zwischen den beiden Männern entwickelte sich dennoch eine lebenslange Freundschaft, und Johnson ließ sich in der Nähe von Scotts imaginärer Goldmine für über zweieinhalb Millionen Dollar einen riesigen Gebäudekomplex als Winterresidenz errichten, der später als Scotty’s Castle in die Geschichte einging. Die imposante, im spanischen Stil errichtete Anlage mit ihren Türmchen, Innenhöfen und Arkaden sowie einem eigenen Burgkomplex mit Zinnen und Uhrturm kann heute im Rahmen eines geführten Rundgangs besichtigt werden. Nur etwa fünf Kilometer von der Villa entfernt, bietet sich der Ubehebe Crater, ein über 230 Meter tiefer Krater inmitten eines Vulkanfeldes für einen beeindruckenden Rundgang an.

Die Geisterstädte im Death Valley

Die karge Wüstenregion wurde im Jahr 1849 erstmals erschlossen, als es Goldgräber auf dem Weg zu den im Westen Kaliforniens gelegenen Minencamps hierher verschlug. Schon tausende Jahre zuvor war das Gebiet von den Shoshone-Indianern bewohnt gewesen, und allmählich siedelten sich in dieser unwirtlichen Welt auch Goldsucher an, um ihren Traum vom großen Reichtum zu verwirklichen. Nennenswerte Goldfunde waren den Siedlern hier jedoch ebenso versagt wie die Entdeckung großer Mengen anderer Edelmetalle. Lediglich mit dem Mineral Borax, das in den 1870er Jahren am Boden des Talbeckens gefunden wurde, ließ sich einige Jahrzehnte lang großes Geschäft machen, da es in der Produktion von Seifen und Reinigungsmitteln eingesetzt wurde. Da sich der Traum vom großen Goldfund nicht verwirklichen ließ, zogen viele Goldgräber, die sich im Death Valley und in den Gebieten um das Wüstental niedergelassen hatten, bald wieder ab. Zurück blieben ihre verlassenen Siedlungen, deren Überreste heute besichtigt werden können und von der kurzen Geschichte des Death Valleys während des Goldrausches erzählen. Solche Geisterstädte sind im gesamten Gebiet verstreut und in unterschiedlichem Zustand erhalten, wobei die Trockenheit der Wüste die Holz- und Ziegelgebäude gut konservierte. Zu den sehenswertesten und meistbesuchten Geisterstädten des Death Valleys zählt Rhyolite, das am Ostrand des Nationalsparks liegt und im Jahr 1905 gegründet wurde. Zu ihrer Blütezeit lebten in dieser Stadt etwa zehntausend Menschen, mit dem Nachlassen der ohnehin minimalen Goldvorkommen zogen die Siedler jedoch allmählich ab, bis nur mehr wenige Hartgesottene übrigblieben. Heute steht die verlassene Stadt, die als Freilichtmuseum geführt wird und bereits mehrere Male als Filmkulisse diente, als faszinierende Erinnerung an diese Zeit. In hervorragendem Zustand befinden sich das ehemalige Bahnhofsgebäude und das Bottle House, dessen Fassade im Jahr 1906 aus tausenden Bierflaschen, die im benachbarten Saloon weggeworfen wurden, erbaut wurde. Wie gerade erst verlassen wirkt auch Ballarat, auf der andere Seite des Death Valleys, ganz im Osten Kaliforniens gelegen. Weitere berühmte und sehenswerte Geisterstädte in und um Death Valley sind Greenwater, Skidoo, Harrisburg und Chloride City.

Flora und Fauna im Death Valley

Trotz der kargen Landschaft und des extremen Klimas bietet das Death Valley überraschenderweise über vierhundert Tierarten einen wichtigen Lebensraum. Neben den typischen Wüstenbewohnern wie etwa Eidechsen, Schlangen, Spinnen und sogar einigen Amphibienarten können Besucher des Todestals auch Säugetieren begegnen, die sich an die harten Lebensbedingungen perfekt angepasst haben. Herden von Dickhornschafen kann man im gesamten Nationalpark erblicken. Diese haben die Fähigkeit entwickelt, sich von allen Pflanzen zu ernähren, die hier wachsen. Wer sich in den Abend- und Nachtstunden im Park aufhält, kann mit etwas Glück Pumas, Rotluchsen oder Maultierhirschen begegnen. Kojoten bewohnen ebenfalls weite Teile des Death Valleys. Als äußerst anpassungsfähige Raubtiere ernähren sich die hier beheimateten Kojoten von allem, was ihnen in den Weg kommt. Essenreste, die die Touristen hier zu Hauf wegwerfen, sind den Kojoten des Death Valleys stets eine willkommene Abwechslung auf ihrem Speiseplan. Hobby-Ornithologen kommen im Death Valley besonders auf ihre Kosten, denn diese Wüstenregion liegt auf der Flugroute vieler Zugvögel, die den Nationalpark als Zwischenstopp nutzen. In den salzhaltigen Wüstengewässern leben insgesamt fünf Arten von Wüstenkärpflingen, wobei der Bestand dieser urtümlichen Fische in den letzten Jahrzehnten stark zurückging.

Auch über tausend Pflanzenarten sind im Death Valley beheimatet. Neben der typischen Vegetation der Mojave Wüste, die verschiedene Yucca-, Kakteen- und Agavenarten umfasst, sind im Death Valley auch Gräser, Melden, Mimosengewächse, verschiedene Kiefernarten und im Wind rollende Sträucher beheimatet. Im Winter kommt es vor, dass doch einmal einige Regenfälle den Boden des Death Valleys in vereinzelten Regionen erreichen. Geschieht dies, verwandelt sich die Landschaft für kurze Zeit in ein prachtvolles Blütenmeer, denn die Samen einiger Blühpflanzenarten überdauern viele Jahre lang die Trockenheit im Boden.

Tipps für einen Besuch des Death Valleys

Menschen, die Hitze nicht gut vertragen, sollten sich zweimal überlegen, ob sie den eindrucksvollen Nationalpark in den Sommermonaten besuchen möchten. Zwischen Mai und August herrschen hier nämlich die bereits beschriebenen extremen Wetterbedingungen, wobei die Temperaturen noch bis Ende September untertags kaum unter 42 bis 45 Grad fallen. Ausgedehnte Wandertouren, die sich angesichts der atemberaubenden Naturlandschaften anbieten, können im Sommer nicht nur anstrengend, sonders sogar sehr gefährlich werden. Wer sich als Sonnenanbeter in die Hitze wagt, sollte stets auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und immer bequeme, UV-undurchlässige Kleidung und einen Sonnenhut tragen, um schwere Sonnenbrände und Hitzeschläge zu vermeiden. Viele Menschen empfinden das heiße und trockene Klima des Death Valleys auch im Frühjahr und Herbst als belastend, weshalb sich für hitzeempfindliche Besucher eigentlich nur die Wintermonate anbieten, um den Nationalpark ausgiebig zu erkunden. In der vergleichsweise kühlen Jahreszeit zwischen Dezember und März ist es auch ungefährlich, auf den Salzseen und in anderen, unter dem Meeresspiegel liegenden Niederungen ausgedehnte Wandertouren zu unternehmen. Das Tragen von festem Schuhwerk ist angesichts der giftigen Schlangen, Spinnen und Skorpione, die das Death Valley bevölkern, ganzjährig unerlässlich. Im Winter sollte stets eine wärmere Jacke mitgeführt werden, denn die Temperaturen können Tiefstwerte von vier bis acht Grad Celsius erreichen. Entdeckungstouren in der einsamen Landschaft des Hinterlandes sind keine Seltenheit, in den Frühlingsmonaten und an den Wochenenden ist der Nationalpark jedoch gut besucht, da viele Touristen und Einheimische auf den beliebten Wanderrouten unterwegs sind.

Durchfahrt oder Aufenthalt?

Um alle Naturjuwelen im Death Valley ausgiebig kennenzulernen, reicht ein einziger Tag sicher nicht aus. Wer einige Tage bleiben möchte, kann einen Platz am einzigen Campingplatz des Death Valleys, dem Furnace Creek Campground bis zu elf Monate im Voraus buchen. Die Plätze werden allerdings nur von Mitte Oktober bis Mitte April vergeben. Im Sommer sind Stellplätze nur mit Glück verfügbar, wenn sie gerade frei werden. Der Furnace Creek Campground ist mit Wasseranschlüssen, Feuerstellen und Tischen, Abwassersystem und Sanitäranlagen ausgestattet. Für Besucher, die es etwas komfortabler mögen, bietet sich ein Aufenthalt in der Furnace Creek Ranch an, wo ein Hotel, zwei Restaurants, ein Saloon, ein Swimming Pool und ein Golfplatz einen angenehmen Aufenthalt ermöglichen. In der Nähe der sogenannten „Hotel-Oase“ Furnace Creek befindet sich auch eine kleine Siedlung der Timbisha-Shoshone-Indianer, die den Nationalpark immer noch ganzjährig bewohnen.

Wer das Death Valley auf dem Weg nach Las Vegas nur durchfahren möchten, sollte sich entlang der State Route 178 bewegen. Die Straße führt von Norden nach Süden durch den gesamten Nationalpark und passiert Badwater ebenso wie Devil’s Golf Course und Artist’s Drive. Nach einem kleinen Abstecher gelangen Besucher auch zum Zabriskie Point. Egal, ob mit dem Auto einfach nur durchgefahren wird oder ein mehrtägiger Aufenthalt geplant ist, das Mitführen von hohen Wassermengen, auch für die Kühlung des Fahrzeugs, ist ebenso wichtig wie ein voller Tank und ausreichend Proviant. Lebensmittel und Treibstoff sind bei Furnace Creek zwar erhältlich, aber nur zu überteuerten Preisen.

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